Schwerd Lab
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Leitung
Forschungsgebiet
- Diet and microbiome
- Mucosal immunology
- Inflammatory bowel disease
- Eosinophililc esophagitis
Team
Labor - GrundlagenforschungDr. med. Hannes HölzPost-Doc+49 (0) 89 4400-57776zguu;icd-züiäßvimeful_vfiuyziu miKolja Siebert (MSc)Doktorand (PhD-track)+49 (0) 89 4400-57776oüäkg-,clijipbvim ful_vfYiuyziu m;iSimon BühlerDoktoran (MD-track)+49 (0) 89 4400-57776clWvüun jfizäipvimefulGvfiuyzniuemiLena BragagnaDoktorandin (MD track)+48 (0) 89 4400-57776Viug-Apgxgxugvim ful+vfiuyziu miMarie-Luise FrankDoktorandin (MD track)+49 (0) 89 4400-57776OgplirVflci Ä:pguovimsful_vfiuyziuY miAnja JurkDoktorandin (MD track)Maximilian KochDoktorand (MD track)+49 (0) 89 4400-57776OgƒlvlädlgueÜüyzavJimtful+vfiuyziu miKatharina SocasDoktorandin (MD track)Tim FaroWissenschaftliche Hilfskraft+49 (0) 89 4400-57776Klinische StudienKatarina Csollarova (Dipl. oec. troph. univ., MPH)Wissenschaftliche Projektmanagerin+49 (0) 89-4400-57958ogbgplYugtycüWYäägpüqgvimsfulrvfiuyziusmdiDr. Federica De ZenWissenschaftliche ProjektmanagerinAlexandra Fabry-Said (MA. rer. nat)Wissenschaftliche ProjektmanagerinDr. Thu Giang Le Thi (MSc, MPH)Wissenschaftliche ProjektmanagerinDr. Katharina Werkstetter (MSc, MPH)Wissenschaftliche Projektmanagerin+49 (0) 89 4400-53680gbzgplugséipocbiDbbipvimefulGvfiuyziuemiAlumni
Dr. Jeannine Heetmeyer, Ärztin
Dr. Annecarin Brückner (MPH), wissenschaftliche Projektmanagerin
Bernadett Boeing (MSc), wissenschaftliche Projektmanagerin
Verena Wegmann, Ernährungsberaterin
Lisa Tenius (BSc),Ernährungsberaterin
Moritz Brammer, wissenschaftliche Hilfskraft
Milena Geist, wissenschaftliche Hilfskraft
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Im Verdauungstrakt (bzw. Magen-Darm-Trakt) befindet sich ein komplexes Ökosystem aus verschiedenen Mikroorganismen (z.B. Bakterien, Pilze, Viren, Archaeen), welches in seiner Gesamtheit als Darm-Mikrobiota bezeichnet wird. Diese Darm-Mikrobiota übernimmt zahlreiche wichtige Funktionen. Sie ist beispielsweise für die Entwicklung des Darmimmunsystems von Bedeutung, hilft bei der Abwehr von Krankheitserregern und fördert die Verdauung. Einflüsse aus der Umwelt (z.B. Antibiotika) verändern wiederrum die Darm-Mikrobiota. Einen bedeutenden Einfluss auf Zusammensetzung und Funktion der Mikroorganismen im Verdauungstrakt hat unsere tägliche Ernährung.
Die Mikroorganismen im Darm und das menschliche Immunsystem kommen in der Regel gut nebeneinander aus, obwohl sie voneinander lediglich durch eine einzelne Schicht von Epithelzellen und etwas Schleim getrennt werden. Dazu tragen auch zahlreiche regulatorische Mechanismen im Darmimmunsystem bei. Kommt es zu einer Störung im Wechselwirken von Mikroorganismen, der Ernährung und dem Immunsystem können in der Folge Entzündungen oder Allergien im Magen-Darm-Trakt entstehen.
Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit entzündlichen und allergischen Erkrankungen im Verdauungstrakt, welche durch ein gestörtes Wechselwirken zwischen Mikroorganismen (Darm-Mikrobiota), Ernährung und dem Darmimmunsystem entstehen. Wir interessieren uns besonders für die Mechanismen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und bei der eosinophilen Ösophagitis.
Forschungsbereiche
Einfluss der exklusiven Ernährungstherapie auf Komposition und Funktion der Darm-Mikrobiota bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn (SFB1371/P01)Morbus Crohn (MC) gehört zur Gruppe der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und kann eine Entzündung im gesamten Magen-Darm-Trakt verursachen. Phasen mit Krankheitsaktivität wechseln sich mit Phasen von Krankheitsruhe (Remission) ab. Weltweit wird seit mehreren Jahrzehnten eine Zunahme von Patienten mit CED beobachtet, die durch genetische Risikofaktoren alleine nicht erklärt werden kann. Bei der weltweit starken Zunahme liegt es nahe, dass Umwelteinflüsse eine wesentliche Rolle spielen, und bei einer Entzündung im Darm liegt es wiederrum nahe, dass die Ernährung ein modulierender Faktor sein kann.
Bei der Therapie des MC macht man sich die entzündungshemmende Wirkung bestimmter Ernährungsformen zu Nutzen. Anfang der 70er Jahre entdeckte man die Wirkung der exklusiven Ernährungstherapie (EET), welche inzwischen die Therapie der ersten Wahl zur Remissionsinduktion bei Kindern und Jugendlichen mit MC darstellt. Bei der EET werden die Patienten für 8 Wochen ausschließlich mit einer vollbilanzierten Formelnahrung ernährt. Dies führt zu einem äußerst effektiven und schnellen Rückgang der Entzündungsparameter und zur Abheilung der Darmschleimhaut. Zusätzlich gleicht die EET einen möglichen Mangel an Nährstoffen aus, verbessert das Längenwachstum und hat kaum Nebenwirkungen. Die EET mit einer Formelnahrung stellt jedoch keine Dauertherapie dar und eine wiederholte Durchführung einer EET belastet die jungen Patienten. Interessanterweise führt eine EET auch zu raschen Veränderungen der Darm-Mikrobiota. Welche Rolle diese Veränderungen im Ökosystem des Darms spielen, ist leider nicht bekannt. Mit unserer Arbeit wollen wir die mikrobiellen Veränderungen und ihre Rolle für den Erfolg der EET bei unseren Patienten verstehen.
Weblink: SFB1371
T-Zell-Immunität bei Eosinophiler Ösophagitis im Kindes- und Jugendalter. Longitudinale Untersuchung der Interaktion zwischen Immunsystem, Mikrobiom und Ernährung (EoE-LIME)Eosinophile Ösophagitis (englisch: eosinophilic esophagitis – abgekürzt: EoE) ist eine chronische, immun- und Antigen-vermittelte Entzündung des Ösophagus, ausgelöst durch Allergene in Nahrungsmitteln oder der Luft (wie z.B. Pollen). Die Ursache der EoE ist multifaktoriell und noch nicht abschließend geklärt. Durch eine verzögerte T-Zell-vermittelten Entzündungsreaktion mittels proinflammatorischer Th2-Interleukine (IL) IL-4, IL-5 und IL-13 kommt es zur Rekrutierung und Aktivierung von Eosinophilen, Basophilen und Mastzellen. Im Mausmodell und anhand von single-cell RNA sequencing Daten konnte die Schlüsselrolle der T-Zell-Immunität sowie von IL-5 und IL-13 bei der Pathogenese nachgewiesen werden. Ziel der Studie ist es, T-Zell-Subpopulationen zu beschreiben und funktionell hinsichtlich ihres Einflusses auf eosinophile Entzündung und Enzündungsresolution im Kontext von Umweltfaktoren (Nahrungsmittelallergene, Mikrobiom) bei der EoE zu charakterisieren.
Methoden
- Biobanking und klinische Patientencharakterisierung
- Multiparametrische Immunfluoreszenz
- Konfokale und Fluoreszenz-Mikroskopie inkl. automatisierter Auswertung
- Omics-Analysen (Mikrobiom, Proteom, Transkriptom)
- Isolierung und Kultivierung von Zellpopulationen
- In-vitro Stimulationsversuche
- Durchflusszytometrie mit intrazellulären Färbungen,
- quantitative Real Time (qRT)-PCR
- Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA)/Cytometric Bead Assay
Kooperationen
Mikrobiomanalysen:
- Prof. Dr. Haller, Lehrstuhl für Ernährung und Immunologie, TUM School of Life Sciences.
- PD Dr. Neuhaus, Core Facility Microbiome, TUM.
- Dr. Melanie Schirmer, Translational Microbiome Data Integration, TUM.
Proteomanalysen:
- Prof. Dr. Imhof, Dr. Forné, Zentrum für Proteinanalytik der LMU.
Multiplex-IHC:
- Prof. Dr. Endres und Prof. Dr. Kobold, AG Immunpharmakologie.
- Prof. Dr. Schnurr und Dr. König, AG Cancer Vaccine Lab.
- Prof. Dr. Walz, PD Dr. Müller, Univ. Prof. Dr. Rudelius, Pathologisches Institut der LMU.
- PD Dr. Steiger, Vergleichende experimentelle Pathologie, Pathologisches Institut der TUM.
Transkriptomanalysen:
- Prof. Dr. Dr. Klein, Direktor der Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital.
- Ph.D. Markus List, Lehrstuhl für Experimentelle Bioinformatik
Single-cell RNA sequencing:
- Prof. Dr. Busch, M. Sc. Sebastian Jarosch, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, TUM.
Funding
Publikationen
- Koletzko L, Klucker E, Le Thi TG, Breiteneicher S, Rubio-Acero R, Neuhaus L, Stark RG, Standl M, Wieser A, Töröl H, Koletzko S, Schwerd T. Following Pediatric and Adult IBD Patients through the COVID-19 Pandemic: Changes in Psychosocial Burden and Perception of Infection Risk and Harm over Time. J Clin Med. 2021, 10(18), 4124;
- Bruckner A, Werkstetter KJ, Frivolt K, Shokry E, Ahmed M, Metwaly A, Marques JG, Uhl O, Krohn K, Hajji M, Otte S, Pozza SB, Bufler P, Liptay S, Haller D, Koletzko B, Koletzko S, Schwerd T. Partial enteral nutrition has no benefit on bone health but improves growth in paediatric patients with quiescent or mild Crohn's disease. Clin Nutr. 2020 Dec;39(12):3786-3796.
- Serra EG, Schwerd T, Moutsianas L, Cavounidis A, Fachal L, Pandey S, Kammermeier J, Croft NM, Posovszky C, Rodrigues A, Russell RK, Barakat F, Auth MKH, Heuschkel R, Zilbauer M, Fyderek K, Braegger C, Travis SP, Satsangi J, Parkes M, Thapar N, Ferry H, Matte JC, Gilmour KC, Wedrychowicz A, Sullivan P, Moore C, Sambrook J, Ouwehand W, Roberts D, Danesh J, Baeumler TA, Fulga TA, Karaminejadranjbar M, Ahmed A, Wilson R, Barrett JC, Elkadri A, Griffiths AM, investigators CiIg, Oxford IBDcsi, Study I, Swiss IBDci, Consortium UIG, Consortium NIG, Snapper SB, Shah N, Muise AM, Wilson DC, Uhlig HH, Anderson CA. Somatic mosaicism and common genetic variation contribute to the risk of very-early-onset inflammatory bowel disease. Nat Commun 2020;11:995.
- Schwerd T, Bryant RV, Pandey S, Capitani M, Meran L, Cazier JB, Jung J, Mondal K, Parkes M, Mathew CG, Fiedler K, McCarthy DJ, Consortium WGS, Oxford IBDcsi, investigators CiIg, Consortium UIG, Sullivan PB, Rodrigues A, Travis SPL, Moore C, Sambrook J, Ouwehand WH, Roberts DJ, Danesh J, Study I, Russell RK, Wilson DC, Kelsen JR, Cornall R, Denson LA, Kugathasan S, Knaus UG, Serra EG, Anderson CA, Duerr RH, McGovern DP, Cho J, Powrie F, Li VS, Muise AM, Uhlig HH. NOX1 loss-of-function genetic variants in patients with inflammatory bowel disease. Mucosal Immunol 2018;11:562-574.
- Schwerd T, Twigg SRF, Aschenbrenner D, Manrique S, Miller KA, Taylor IB, Capitani M, McGowan SJ, Sweeney E, Weber A, Chen L, Bowness P, Riordan A, Cant A, Freeman AF, Milner JD, Holland SM, Frede N, Muller M, Schmidt-Arras D, Grimbacher B, Wall SA, Jones EY, Wilkie AOM, Uhlig HH. A biallelic mutation in IL6ST encoding the GP130 co-receptor causes immunodeficiency and craniosynostosis. J Exp Med 2017;214:2547-2562.
- Schwerd T, Pandey S, Yang HT, Bagola K, Jameson E, Jung J, Lachmann RH, Shah N, Patel SY, Booth C, Runz H, Duker G, Bettels R, Rohrbach M, Kugathasan S, Chapel H, Keshav S, Elkadri A, Platt N, Muise AM, Koletzko S, Xavier RJ, Marquardt T, Powrie F, Wraith JE, Gyrd-Hansen M, Platt FM, Uhlig HH. Impaired antibacterial autophagy links granulomatous intestinal inflammation in Niemann-Pick disease type C1 and XIAP deficiency with NOD2 variants in Crohn's disease. Gut 2017;66:1060-1073.
- Schwerd T, Frivolt K, Clavel T, Lagkouvardos I, Katona G, Mayr D, Uhlig HH, Haller D, Koletzko S, Bufler P. Exclusive enteral nutrition in active pediatric Crohn disease: Effects on intestinal microbiota and immune regulation. J Allergy Clin Immunol 2016;138:592-6.
- Schwerd T, Khaled AV, Schurmann M, Chen H, Handel N, Reis A, Gillessen-Kaesbach G, Uhlig HH, Abou Jamra R. A recessive form of extreme macrocephaly and mild intellectual disability complements the spectrum of PTEN hamartoma tumour syndrome. Eur J Hum Genet 2016;24:889-94.
- Uhlig HH, Schwerd T, Koletzko S, Shah N, Kammermeier J, Elkadri A, Ouahed J, Wilson DC, Travis SP, Turner D, Klein C, Snapper SB, Muise AM, Group CiIS, Neopics. The diagnostic approach to monogenic very early onset inflammatory bowel disease. Gastroenterology 2014;147:990-1007 e3.
- Frivolt K, Schwerd T, Werkstetter KJ, Schwarzer A, Schatz SB, Bufler P, Koletzko S. Repeated exclusive enteral nutrition in the treatment of paediatric Crohn's disease: predictors of efficacy and outcome. Aliment Pharmacol Ther 2014;39:1398-407
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Juni 2022: AG Schwerd goes ESPGHAN Copenhagen
Vier Mitglieder der AG Schwerd reisten nach Kopenhagen zum Jahrestreffen der Europäischen Fachgesellschaft für Gastroenterologie, Hepatologie & Ernährung (ESPGHAN), um dem Fachpublikum die aktuellen Forschungsergebnisse der Arbeitsgruppe in verschiedenen Sessions vorzustellen sowie die Forschungsansätze anderer Arbeitsgruppen kennen zu lernen und sich mit anderen Experten auszutauschen.
Mai 2022: Dr. Hölz stellt neueste Forschungsdaten auf der GPGE 2022 in Rostock vor
Dr. Hannes Hölz stellte auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie die Arbeit "Analyse des Proteoms aus mikrodisseziertem, ösophagealem Epithel bei pädiatrischer Eosinophiler Ösophagitis" vor.
April 2022: Marie-Luise Frank präsentiert Ergebnisse ihrer Promotion
Beim jährlichen FöFoLe-Seminar in Herrsching hat Marie-Luise eine hervorragende Präsentation zu ihrer Doktorarbeit gegeben.
April 2022: Neue Teamkollegen!
Jeannine Heetmeyer (MD) - Labor und klinisches Studienteam
Katarina Csollarova (Dipl. oek. troph. univ, MPH) - klinisches Studienteam
Dr. Katharina Werkstetter (MSc, MPH) - klinisches Studienteam
werden unsere Arbeitsgruppe bei neuen spannenden Studienprojekten ab sofort unterstützen!
Feb 2022: Neue medizinische Doktoranden im Laborteam!
Wir begrüßen unsere neuen medizinischen Doktoranden
cand med. Anja Jurk
cand. med. Katharina Socas und
cand. med. Maximilian Koch
in unserem Laborteam - viel Spaß und Erfolg bei euren Projekten!
Juli 2021: Tobias Schwerd erhält ECCO Grant für das Forschungsprojekt „Tissue-associated microbial and cellular drivers of resolution of inflammation and disease exacerbation in a long-term cohort of paediatric CD patients“
ECCO Fellowships, Grants and Travel Awards are available to encourage young physicians in their career and to promote innovative scientific research in IBD in Europe.
Oktober 2021: Hannes Hölz präsentiert e-Poster auf der UEG Week Konferenz
The step-up treatment approach in pediatric ulcerative colitis results in frequent relapses: a retrospective analysis according to STRIDE-II (Selecting Therapeutic Targets in Inflammatory Bowel Disease) recommendations
H. Hölz 1, M.-L. Frank 1, L. Bragagna 1, S. Bühler 1, K. Siebert 1, A. Brückner 1, F. De Zen 1, E. Klucker 1, 2, T. Foerg 1, K. Krohn 2, E. Lurz 1, M.S. Hajji 1, S. Koletzko 1,3, T.G. Le Thi 1 and T. Schwerd 1
1 Department of Pediatrics, Dr. von Hauner Children’s Hospital and 2 Department of Pediatric Gastroenterology & Hepatology, Integrated Social Pediatric Center (iSPZ Hauner), University Hospital, LMU Munich, Germany 3 Department of Pediatrics, Gastroenterology and Nutrition, School of Medicine Collegium Medicum University of Warmia and Mazury, Olsztyn, Poland.
April 2021: Simon Bühler erhält Posterpreis der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie &Ernährung e.V.
Simon Bühler ist aktuell Doktorand in der Arbeitsgruppe von PD Dr. med. Tobias Schwerd und beschäftigt sich mit dem Krankheitsbild der Eosinophilen Ösophagitis (EoE). Ausgezeichnet wurde er für sein Poster "Retrospektive Analyse der Erstlinientherapie und des Verlaufs bei pädiatrischen Patienten mit Eosinophiler Ösophagitis vor und nach Aktualisierung der Therapieempfehlungen im Jahr 2017" mit dem mit 500 Euro dotierten Preis für das beste Poster. Ziel dieser Arbeit ist durch die interne Qualitätsanalyse die Versorgung von Kindern mit EoE zu optimieren.
April 2021: Hannes Hölz hält Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie &Ernährung e.V.
Therapieziele bei pädiatrischer CED: Retrospektive Auswertung anhand der aktualisierten STRIDE-II-Kriterien
H. Hölz, A. Brückner, F. De Zen, K. Siebert, S. Bühler, J. Seyffarth, J. F. Grill, M. Kurzay, E. S. Klucker, T. Förg, G. T. Le Thi, S. Koletzko, K. Krohn, E. Lurz, M. S. Hajji, T. Schwerd
Abteilung für Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie, Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München
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Patient:innen mit Morbus Crohn für Teilnahme an klinischer Studie gesucht
Studie zur Sicherheit, Durchführbarkeit und Wirksamkeit einer neuartigen Behandlung aus exklusiver Ernährungstherapie und anschließender Übertragung von Mikroorganismen gesunder Stuhl-Spender
Willkommen auf der Info-Seite der EEN-RICH Studie!
Wir freuen uns über Ihr Interesse! Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen zur Studie sowie den Kontakt zu persönlichen Ansprechpartnern.
Was ist die Idee der EEN-RICH-Studie?- Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung.
- Betroffene mit Morbus Crohn zeigen im Vergleich zu gesunden Personen Unterschiede in der Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm (Darm-Mikrobiota). Man kann sagen, dass auch die Darm-Mikrobiota bei Morbus Crohn erkrankt ist.
- Die „erkrankte“ Darm-Mikrobiota ist für die bei Morbus Crohn typischen Entzündungen mit verantwortlich.
- Die Ernährung kann die Zusammensetzung der Darm-Mikrobiota wesentlich beeinflussen.
- Eine exklusive Ernährungstherapie (ausschließlicher Verzehr einer „Astronautenkost“ über 7-8 Wochen) ist bei Kindern und Jugendlichen die Therapie der ersten Wahl, um die Entzündung im Darm abheilen zu lassen. Auch bei Erwachsenen kann sie wirksam eingesetzt werden.
- Unter einer Ernährungstherapie verändert sich die Darm-Mikrobiota der Patienten und die entzündete Darmschleimhaut heilt ohne weitere Medikamente ab. Leider hält diese Veränderung nicht dauerhaft an: wenn wieder normale Lebensmittel verzehrt werden, kann es bei einem Teil der Betroffenen wieder zu Entzündungen im Darm kommen.
- Die Übertragung von Mikroorganismen, die aus dem Stuhl gesunder Spender gewonnen und dann einem Betroffenen verabreicht werden, wird Fäkaler Mikrobiota Transfer (FMT) genannt. Die Idee ist, dass diese Mikroorganismen sich im Darm des Patienten ansiedeln und wichtige die Aufgaben der erkrankten Mikrobiota im Darm übernehmen. Dadurch könnte möglicherweise ein Wiederauftreten der Entzündung (Rezidiv) vermieden werden.
- FMT wird bereits erfolgreich zur Behandlung einer Infektionskrankheit (Clostridioides difficile) eingesetzt. Auch für Morbus Crohn gibt es erste Studien mit FMT. Für den FMT bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn liegen bislang nur wenige Daten vor.
- Bei der EEN-RICH-Studie wird die FMT erstmals direkt im Anschluss an eine exklusive Ernährungstherapie durchgeführt. Die Ernährungstherapie soll es den Spender-Mikroorganismen erleichtern, sich im Darm der Patienten anzusiedeln. Während der Teilnehmer nach und nach wieder normale Lebensmittel verzehrt, schluckt er über einen Zeitraum von 8 Wochen regelmäßig FMT-Kapseln mit Spender-Mikroorganismen oder mit einem Schein-Präparat (Placebo). Die Annahme ist, dass der FMT die erkrankte Darm-Mikrobiota des Studienteilnehmers stabilisieren und dadurch das Wiederauftreten der Entzündung vermieden werden könnte.
Was ist das Ziel der Studie?Die EEN-RICH-Studie möchte herauszufinden…
- wie sicher die Behandlung des Morbus Crohn mit FMT nach einer exklusiven Ernährungstherapie im Vergleich zu einem Scheinpräparat (Placebo) ist.
- wie gut der FMT in Kapselform durchführbar ist.
- ob der FMT die Darm-Mikrobiota der Morbus Crohn Betroffenen tatsächlich stabilisieren kann und ob das Wiederauftreten der Entzündung vermieden wird.
Wer kann an der Studie teilnehmen?- Sie oder Ihr Kind sind an Morbus Crohn erkrankt oder die Erkrankung wir derzeit bei Ihnen vermutet und abgeklärt?
- Sie oder Ihr Kind sind zwischen 14 und 45 Jahre alt?
Sie können übrigens auch an der Studie teilnehmen, wenn Sie bereits Medikamente zur Behandlung des MC (Standardtherapie) erhalten, sofern dabei bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Die persönlichen Ansprechpartner werden weitere Ein- und Ausschlusskriterien der Studie gern mit Ihnen vorab in einem Telefonat besprechen.
Wie läuft die Studie ab?Die Studie gliedert sich in 3 Phasen und dauert insgesamt 40 Wochen. In dieser Zeit sind 20 Besuche am Studienzentrum geplant.
- Phase 1: Nach einer ausführlichen Aufklärung und schriftlichen Einwilligung der Teilnehmer erfolgt die umfassende Untersuchung im Studienzentrum. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, startet die 8-wöchige exklusive Ernährungstherapie.
- Phase 2: Sind gegen Ende der Phase 1 alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt, beginnt die 8-wöchige Behandlungsphase. Nach dem Zufallsprinzip wird ausgelost: der Teilnehmer enthält entweder die Kapseln mit den Mikroorganismen der gesunden Stuhlspender (Fäkaler Mikrobiota-Transfer, FMT) oder identische Kapseln ohne Mikroorganismen (Placebo). Bei jedem der 12 Besuche im Studienzentrum werden jeweils 9 Kapseln verabreicht (insgesamt 108 Kapseln in 8 Wochen). Die Studie ist doppelblind, d.h. weder der Patient noch der behandelnde Arzt wissen, was in den Kapseln enthalten ist.
- Phase 3: Der letzte Studienabschnitt dient der Nachbeobachtung und dient Ihrer Sicherheit. In den folgenden 24 Wochen sind 5 Besuche im Studienzentrum geplant. In dieser Zeit bitten wir den Teilnehmer, weiterhin in bestimmten Abständen Fragebögen auszufüllen und Stuhlproben für die Studie zu sammeln.
Welche Untersuchungen erfolgen im Rahmen der Studie?Folgende Untersuchungen oder Maßnahmen sind geplant:
- Körperliche Untersuchung
- Blutabnahmen
- Untersuchungen von Urin- und Stuhlproben
- Ultraschall des Darms
- Ausfüllen von verschiedenen Fragebögen zur Krankheitsaktivität, Ernährungsgewohnheiten und Lebensqualität.
- Ernährungsberatung (telefonisch oder web-basiert)
Wo kann man an der Studie teilnehmen?Insgesamt sind deutschlandweit 6 Studienzentren an der EEN-RICH-Studie beteiligt. Drei der Zentren ermöglichen die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen.
Übersicht der Studienzentren:
Teilnahmemöglichkeit in folgenden Studienzentren für Patient*innen von
14 bis 45 Jahre: Berlin und München
14 bis 18 Jahren: Erlangen
18 bis 45 Jahre: Jena
Hinweis: erst nach der zweiten Rekrutierungsphase und Sicherheitsauswertung wird eine Teilnahme ggf. auch für Patient:innen zwischen 8 bis 13 Jahre zu einem späterem Zeitpunkt möglich.
Kontaktadressen
Klinikum der Universität München AöRKlinikum der Universität München AöR - Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunersches Kinderspital
Abteilung für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie & Ernährung Leitender Prüfarzt: PD Dr. med. Tobias Schwerd
Lindwurmstr. 4+49-(0)89-44005-3680
80337 Müncheni;iuplyzhcbfmliviamsful_vfiuyziu miKlinikum der Universität München AöR
Medizinische Klinik und Poliklinik II Leitende Prüfärztin: PD Dr. med. Helga Török
Marchioninistr. 15+49-(0)89-4400-32611
81377 Münchenyimrßiubpfvvim fulrvfiuyziusmiCharité Universitätsmedizin BerlinKlinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Nephrologie und Stoffwechselmedizin
Campus Virchow Klinikum Leitender Prüfarzt: Prof. Dr. med. Philip Bufler
Augustenburger Platz 1+49 (0)30 450 516012 / 34
13353 Berlinözlälösjfwäipyzgplbi-amiMedizinischen Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie (einschl. Arbeitsbereich Ernährungsmedizin)
Campus Benjamin Franklin Leitende Prüfärztin: Prof. Dr. med. Britta Siegmund
Hindenburgdamm 30030 450 514 828
12200 BerlinxgcbpüGyimrcbfmliuyzgplbi miUniklinik ErlangenKinder- und Jugendklinik Fachbereich Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie & Endoskopie
Leitender Prüfarzt: Prof. Dr. med. André Hörning
Loschgestr. 15+49-(0)9131-8533118
91054 ErlangenXgcbpüiubipüäüxli Ülumipfo_ipäguxiu-miUniversitätsklinikum JenaKlinik für Innere Medizin IV - Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Interdisziplinäre Endoskopie
Prüfarzt: PD Dr. med. Johannes Stallhofer
Am Klinikum 1+49-(0)3641-9324 -247 oder -582
07747 JenaKontakt für allgemeine Informationenund Antworten auf weitere Fragen zur Studie erhalten Sie gerne auch bei der Studienleitung in München:
PD Dr. med. Tobias Schwerd
Klinikum der LMU München Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunersches Kinderspital Abteilung für pädiatrische Gastroenterologie & Hepatologie
Lindwurmstraße 4 80377 München: +49 (0) 89 44005-7958
80377 Müncheniiuplyz_:cbfmlivimdsfJul,_vfiuyziu miWeitere Fragen & Antworten (FAQs)
Ist die Teilnahme an der Studie kostenlos?Ja, die Teilnahme ist kostenlos.
Verdiene ich etwas, wenn ich an der Studie teilnehme?Nein. Es ist aus ethischen Gründen nicht erlaubt, Studienteilnehmern ein Honorar zu bezahlen. Sie erhalten aber eine geringe Aufwandsentschädigung (Pauschale) für jeden erfolgten Studientermin, um damit Ihren Aufwand für Fahrt – und Verpflegungskosten auszugleichen.
Habe ich ein Recht darauf, an der Studie teilzunehmen?Nein. Für eine Teilnahme sind bestimmte Voraussetzungen nötig. Wenn Sie oder Ihr Kind alle Voraussetzungen erfüllen und noch Teilnehmer gesucht werden, können Sie teilnehmen. Sind die Voraussetzungen nicht erfüllt, bitten wir um Verständnis, dass wir keine Ausnahmen machen können. Wenn die Voraussetzungen zu einem späteren Zeitpunkt erfüllt und noch Teilnehmer gesucht werden, bitten wir Sie, sich erneut mit einem Studienzentrum in Verbindung zu setzen.
Was passiert nach dem Kontakt mit dem Studienzentrum?Wenn Sie sich nach dem ersten telefonischen Gespräch mit einem/ Mitarbeiter/in des Studienzentrums weiterhin für eine Teilnahme interessieren, wird ein Termin am Studienzentrum vereinbart. Hier lernen Sie bzw. Ihr Kind den/die Studienarzt/-ärztin persönlich kennen. Er oder sie klärt Sie ausführlich über die Einzelheiten der Studie auf und überprüft, ob Sie oder Ihr Kind für die Studienteilnahme geeignet sind. Sie erhalten sämtliche Informationen schriftlich und können sich diese in Ruhe durchlesen. Kinder und Jugendlichen erhalten die Informationen in altersentsprechender Form. Nach dem Termin entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt über die Teilnahme. Wenn Sie sich für die Teilnahme entschieden haben, unterschreiben Sie und Ihr/e Studienarzt/-ärztin die Einwilligungserklärung. Erst im Anschluss beginnen die Voruntersuchung, bei der Ihr/e Studienarzt/-ärztin eine Reihe an Untersuchungen durchführt und die Krankengeschichte erfasst. Diese Maßnahmen dienen dazu herauszufinden, ob Sie oder Ihr Kind alle medizinischen Voraussetzungen erfüllen, um an der Studie teilzunehmen. Sofern die Ergebnisse dieser Voruntersuchung Ihre Eignung bestätigen, werden Sie in die Studie aufgenommen.
Welche Vorteile habe ich durch die Teilnahme?Eine exklusive Ernährungstherapie führt zu einer raschen Besserung der Beschwerden und zu einer Abheilung der Darmschleimhaut. Außerdem wirkt sich eine Ernährungs-therapie positiv auf Gewicht und Knochengesundheit aus.
Aufgrund der bisherigen Forschungsergebnisse erhoffen sich die Verantwortlichen der Studie durch die Behandlung mit FMT-Kapseln eine positive und dauerhafte Veränderung der Darm-Mikrobiota, die eine Rückkehr der Entzündung bei Patienten mit Morbus Crohn verhindert. Wenn dies zutreffen sollte, könnten zum Beispiel andere Medikamente zur Vermeidung eines erneuten Entzündungsschubes eingespart oder zumindest niedriger dosiert werden. Das ist bisher jedoch nicht nachgewiesen. Es kann deshalb sein, dass diese Behandlung für Sie keinen Nutzen haben wird.
Gibt es Risiken durch die Teilnahme an der Studie?Der Fäkale Mikrobiota Transfer (FMT) kann Nebenwirkungen haben, die über die Risiken der Standardbehandlungen hinausgehen. Dazu gehört vor allem das Risiko, dass unter der Behandlung mit FMT- oder Placebo-Kapseln ein Schub auftritt, d.h. die Symptome des Morbus Crohn kehren zurück oder verstärken sich. Daneben sind leichtere Nebenwirkungen zu erwarten, die von selbst wieder zurückgehen, wie etwa Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen und Übelkeit. In seltenen Fällen können aber auch andere, schwere Nebenwirkungen auftreten.
Welche Belastungen bringt die Teilnahme mit sich?Die Besuche an den Studienzentren sind je nach persönlicher Situation mit einem gewissen Aufwand verbunden.
Die Durchführung der exklusiven Ernährungstherapie für 8 Wochen kann belastend sein.
Die im Rahmen der Studie regelmäßig durchgeführten Untersuchungen sind in der Regel nur mit sehr geringen Belastungen und sehr geringen Risiken (Blutentnahme) verbunden. Es werden keine „invasiven“ Untersuchungen durchgeführt (wie z.B. Magen- oder Darmspiegelung). Es erfolgen auch keine Untersuchungen, bei denen Sie oder Ihr Kind einer Strahlenbelastung ausgesetzt würden.
Kann ich die Teilnahme wieder abbrechen?Wenn Sie oder Ihr Kind sich entscheiden, an der Studie teilzunehmen, sollte dies auf Ihrer ehrlichen Absicht beruhen, alle Studientermine wahrzunehmen. Ein Abbrechen der Teilnahme ist aber jederzeit und ohne Angabe von Gründen möglich.
Es kann auch sein, dass der Studienarzt in bestimmten Fällen Ihre Teilnahme abbrechen muss.
Wenn Sie bereits mit der Behandlungsphase begonnen haben, bitten wir Sie in Ihrem eigenen Interesse, für weitere Kontrolluntersuchungen oder Telefoninterviews mit uns in Kontakt zu bleiben.
Was passiert, wenn ich die Behandlung nicht vertrage oder es mir schlechter geht?In diesem Fall werden Sie mit dem Studienarzt entscheiden und ob es für Sie oder ihr Kind besser ist, direkt mit der Beobachtungsphase zur Sicherheit zu beginnen und keine weiteren Kapseln mehr einzunehmen. Möglicherweise schlägt Ihnen ihr Studienarzt dann auch eine andere Therapie vor.
Wieso dauert die exklusive Ernährungstherapie 8 Wochen?Für eine möglichst vollständige Abheilung der Darmschleimhaut hat es sich bewährt, die exklusive Ernährungstherapie für 8 Wochen einzuhalten. Insbesondere im Rahmen einer klinischen Studie wie der EEN-RICH-Studie ist es wichtig, die besten Voraussetzungen zu schaffen, um das Ansiedeln der Spender-Mikrobiota und eine Wirkung des fäkalen Mikrobiota Transfers (FMT) zu ermöglichen.
Darf ich während der exklusiven Ernährungstherapie wirklich nichts Anderes zu mir nehmen?Um den Erfolg der Ernährungstherapie nicht zu gefährden, soll außer Wasser ausschließlich die Formelnahrung getrunken werden. Die Menge an Formelnahrung wird individuell festgelegt, so dass jeder Teilnehmer ausreichend mit Energie und Nährstoffen versorgt wird. Dadurch kann auch ein bestehender Nährstoffmangel ausgeglichen werden.
Wie werden die Stuhl-Spender ausgewählt?Die Auswahl von Stuhl-Spender geschieht äußerst sorgfältig in mehreren Schritten mittels wiederholten Fragebögen, ärztlichen Untersuchungen und Tests im Blut und im Stuhl. Spender müssen sehr gesund sein, eine gesunde Darm-Mikrobiota haben und sich einer ausführlichen Voruntersuchung unterziehen. Nur wenn alle Untersuchungen unauffällig sind, wird ein Spender akzeptiert. Zusätzlich wird jede Stuhlspende auf Krankheitserreger getestet. Damit wird das Risiko der Übertragung einer Infektion über die Mikroorganismen aus dem Spender-Stuhl bis auf ein sehr kleines Restrisiko minimiert.
Wieso kommt bei der Studie ein Scheinmedikament (Placebo) zum Einsatz?Ein Scheinmedikament ist eine wichtige Kontrolle in einer klinischen Prüfung, um Wirkungen und Nebenwirkungen möglichst genau zu erfassen.
Auch wenn ein Teilnehmer das Scheinmedikament (Placebo) erhält, profitiert er von einer exklusiven Ernährungstherapie.
Was bedeutet „doppelblind“?Um sicherzustellen, dass weder der Studienteilnehmer noch der behandelnde Arzt (bewusst oder unbewusst) einen Einfluss auf den Studienverlauf oder die Datenerhebung nimmt, ist es wissenschaftlicher Standard, klinische Studien nach Möglichkeit immer im Doppelblindverfahren durchzuführen. Das bedeutet, dass weder der Teilnehmer noch die beteiligten Studienärzte oder Mitarbeiter des Studienteams wissen, ob der Patient das Prüfmedikament (in diesem Fall den fäkalen Mikrobiota-Transfer) oder ein Scheinpräparat (Placebo) erhält.
Was passiert mit meinen Daten?Ihre Daten werden entsprechend der geltenden Datenschutzbestimmungen vertraulich behandelt. Nur wenige Personen aus dem Studienteam haben Zugang zu Ihren personenbezogenen Daten (z.B. Namen, Adresse, Telefonnummer) und sind der Geheimhaltung verpflichtet. Ihre Daten werden nur in pseudonymisierter Form verarbeitet, das bedeutet ohne Ihren Namen, sondern nur mit einer Nummer. Die Zuordnung Ihres Namens zu dieser Nummer ist nur den wenigen Personen an Ihrem Studienzentrum möglich.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)Der Sammelbegriff chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) beschreibt schubweise wiederkehrende oder auch anhaltend aktive Entzündungen im Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinaltrakt).
Zu den CED zählen:
- Morbus Crohn: der gesamte Magen-Darm-Trakt von der Mundhöhle bis zum Po kann in unterschiedlichem Ausmaß betroffen sein. Die Entzündung kann alle Darmschichten betreffen. Manche Patienten entwickeln deshalb Komplikationen wie Engstellen im Darm (Strikturen bis hin zu Stenosen) oder Fisteln (röhrenförmige Gänge z.B. zwischen Darmabschnitten oder zwischen Darm und Analregion) und Abszessen (abgekapselte, eitrige Entzündungsherde).
- Colitis ulcerosa: die Entzündung beschränkt sich auf die Schleimhaut im Dickdarm. Es handelt sich dabei um eine kontinuierliche Ausbreitung der Entzündung vom Enddarm aufwärts, wobei nur der Enddarm bis hin zum gesamten Dickdarm betroffen sein kann.
- unklassifizierte CED (CED-U oder "IBD unclassified" IBD-U, früher auch "Colitis indeterminata") hier lässt sich die Entzündung im Dickdarm (bislang) nicht zweifelsfrei einer Colitis ulcerosa oder einem Morbus Crohn zuordnen.
Die Symptome sind vielfältig und können sich schleichend oder akut entwickeln. Typisch für alle Erkrankungsformen sind:
- Durchfälle (mit oder ohne Blut)
- Bauchschmerzen, Appetitverlust
- Müdigkeit, Leistungsminderung
- Körpergewichtsstillstand/-verlust, Verzögerung von Wachstum und/oder Pubertät
Bei Colitis ulcerosa treten deutlich häufiger blutige Durchfälle auf, bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn dagegen Wachstumsverzögerungen und wiederkehrende Fieberschübe. Bei einigen Patienten liegen bereits bei Diagnosestellung der CED weitere Erkrankungen der Augen, Haut, Leber oder Gelenke vor, die mit der CED in Zusammenhang stehen.
Es gibt schätzungsweise 400.000 CED-Patienten in Deutschland, jeder 5. Betroffene erhält die Diagnose bereits im Kindesalter. Jedes Jahr erkranken im Schnitt 2500 Kinder neu an CED.
CED sind multifaktorielle Erkrankungen, bei deren Entstehung nicht nur erbliche Risikofaktoren (genetische Prädispositionen), sondern auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren in der Pathogenese (Krankheitsentstehung) eine Rolle spielen. Aufgrund der starken Zunahme der Erkrankung in nur wenigen Jahrzehnten scheinen Umweltfaktoren eine besonders wichtige Rolle zu spielen, wie z.B. unsere Ernährung. Es kommt zu einer übermäßigen Aktivierung des Immunsystems. Entscheidend scheint dabei auch die Zusammensetzung der Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Viren und Einzeller) im Darm zu sein, die sich von gesunden Personen unterscheidet.
Zur Diagnose einer CED sind folgende Untersuchungen notwendig:
- Erfassen der Krankengeschichte (Anamnese) sowie körperliche Untersuchung
- Laboranalysen von Blut- und Stuhlproben (Entzündungsmarker Calprotectin)
- Spiegelungen des Magen-Darm-Trakts (obere und untere Endoskopie)
- Bildgebende Verfahren (Magnetresonanztomographie, ggf. Videokapselendoskopie)
Die Therapie wird abhängig von Krankheitsschwere und Einschätzung des Krankheitsverlaufs für jeden Patienten individuell angepasst. Kurz- und mittelfristige Behandlungsziele sind der Rückgang bzw. das vollständige Abklingen der Beschwerden, sowie eine Normalisierung der Entzündungsmarker. Langfristig wird ein Ausheilen der Entzündung im Darm und der Erhalt der Remission (Ruhephase) angestrebt. Die jungen Patienten sollen ein normales Leben führen können, Wachstum und Entwicklung sollen altersgerecht verlaufen.
Im Wesentlichen unterscheidet man zwei Therapiephasen:
- Induktionstherapie: dient dem Erreichen der Remission (entzündungsfreie Phase), erfolgt direkt nach der Diagnosestellung oder bei erneutem Entzündungsschub; eingesetzt werden unter anderem die exklusive Ernährungstherapie (nur bei MC), Steroide, anti-TNF-Antikörper etc.
- Remissionserhalt: vollständiges Ausheilen der Schleimhaut und Erhalt der Ruhephase; unter anderem partielle Ernährungstherapie (nur bei MC), 5-Aminosalicylsäure (nur bei CU), Azathioprin, Methotrexat, anti-TNF-Antikörper e
Regelmäßige Verlaufskontrollen sind gerade bei unseren jungen Patienten von größter Bedeutung, um
- den Therapieerfolg zu überprüfen oder gegebenenfalls die Behandlungsstrategie anzupassen
- mögliche Komplikationen schnell zu entdecken
- den Gewichtsverlauf sowie Wachstum und (Pubertäts-)Entwicklung im Auge zu behalten.
- und viele weitere Dinge zu überwachen, wie z.B. der Impfstatus oder die Knochengesundheit.
Eine große Rolle spielen dabei regelmäßige Analysen der Entzündungsparameter, insbesondere von Calprotectin im Stuhl.
Gerade für betroffenen Kinder und ihre Familien können die Krankheitsbeschwerden sowie die notwendigen Untersuchungen und Therapien belastend sein, so dass auch eine psychosoziale Unterstützung angeboten wird. Wir betreuen unsere Patienten daher gemeinsam mit unseren Kollegen vom integrierten Sozialpädiatrisches Zentrum (iSPZ) Hauner.
Eosinophilie Ösophagitis (EoE)Eosinophile Ösophagitis (englisch: eosinophilic esophagitis – abgekürzt: EoE) ist eine chronische, immun- und Antigen-vermittelte Entzündung der Speiseröhre (Ösophagus), ausgelöst durch Allergene in Nahrungsmitteln oder der Luft (wie z.B. Pollen). Durch die anhaltende Entzündung kann es zu Vernarbungen, die zu Verengungen (Strikturen oder Stenosen) der Speiseröhre führen, kommen.
Zu den Symptomen zählen Schluckbeschwerden, Aufstoßen, Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein, "Steckenbleiben" von Nahrungsbissen; bei Kindern ist auch eine Gedeihstörung möglich. Die Beschwerden sind im Alltag sehr belastend. Betroffene leiden häufig auch unter anderen allergischen Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien oder Asthma.
Die Fallzahlen sind seit Erstbeschreibung in den 1990er Jahren steigend: In Kulturkreisen mit westlichem Lebensstil kommt auf 2.500 Einwohner ein Patient mit diagnostizierter EoE.
Die Diagnose wird anhand einer Spiegelung des oberen Verdauungstrakts [Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD)] mit Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) aus verschiedenen Abschnitten gestellt.
Eine frühzeitig und konsequente Behandlung ist anzustreben. Es stehen wirksame Therapien zur Verfügung:
1. Magensäureblocker (Protonenpumpeninhibitoren)
2. Eliminationsdiäten: vollständige Meidung bestimmter Nahrungsmittel, wie z.B. Milch, Ei und/oder Weizen
3. Lokale Cortisontherapie (topische Steroide)
4. Aufdehnung von Engstellen der Speiseröhre (endoskopische Dilatation)
5. Im Rahmen klinischer Studien: Biologika (biotechnologisch hergestellte Eiweißsubstanzen) zur Entzündungshemmung
Klinische Studien für CED und EoEDie Kindergastroenterologie beteiligt sich als universitäre Einrichtung an klinischen Studien zur Testung von Ernährungsinterventionen, neuer Medikamente bzw. Anwendungen von zugelassenen Medikamente bei Kindern und Jugendlichen, um den Weg für neue und sichere Behandlungsmöglichkeiten in der Kinder- und Jugendmedizin zu ebnen.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht der aktuell laufenden Studien, in die häufig noch Patient*innen eingeschlossen werden können.
Bei Rückfragen und Anfragen kontaktieren Sie gerne unser Sekretariat telefonisch unter 089-4400-53680 oder per E-Mail.
Übersicht der aktuellen EoE-Studien:
Übersicht der aktuellen CED-Studien:
OPEN-LABEL STUDY OF ORAL CP-690,550 (TOFACITINIB) IN CHILDREN WITH MODERATE TO SEVERE ULCERATIVE COLITIS (EudraCT number: 2018-002378-30)
• Phase III-Studie bei Colitis ulcerosa
• Campus Innenstadt (Rekrutierung offen)
• Nähere Informationen zur Studie: https://www.clinicaltrialsregister.eu/ctr-search/trial/2018-002378-30/DE
• Ansprechpartner: PD Dr. med. Tobias Schwerd
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Ambulanz & Sprechstunde für Patienten in der Pädiatrischen Gastroenterologie, Hepatologie & Ernährung
In der gastroenterologischen Sprechstunde werden Kinder und Jugendliche mit angeborenen und erworbenen Störungen der Speiseröhre, des Magen-Darm-Trakts und der Bauchspeicheldrüse betreut, z.B. Patienten mit Kurzdarmsyndrom, Zöliakie, Motilitätsstörungen, Refluxkrankheit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Ernährungsproblemen verschiedener Ursache. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der kinderchirurgischen Klinik, besonders bei der Betreuung von Kindern mit angeborenen Fehlbildungen.
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Schwerd Lab / Translationale Gastroenterologie in der Pädiatrie
Kinderklinik und Kinderpoliklinik
im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Ludwig Maximilians Universität München
Lindwurmstr. 4
80337 München, Deutschland
Besuchsadresse:
Research Building, Lindwurmstraße 2a
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