Schwerd Lab

Forschungsgebiet
- Diet and microbiome
- Mucosal immunology
- Inflammatory bowel disease
Im Verdauungstrakt (bzw. Magen-Darm-Trakt) befindet sich ein komplexes Ökosystem aus verschiedenen Mikroorganismen (z.B. Bakterien, Pilze, Viren, Archaeen), welches in seiner Gesamtheit als Darm-Mikrobiota bezeichnet wird. Diese Darm-Mikrobiota übernimmt zahlreiche wichtige Funktionen. Sie ist beispielsweise für die Entwicklung des Darmimmunsystems von Bedeutung, hilft bei der Abwehr von Krankheitserregern und fördert die Verdauung. Einflüsse aus der Umwelt (z.B. Antibiotika) verändern wiederrum die Darm-Mikrobiota. Einen bedeutenden Einfluss auf Zusammensetzung und Funktion der Mikroorganismen im Verdauungstrakt hat unsere tägliche Ernährung.
Die Mikroorganismen im Darm und das menschliche Immunsystem kommen in der Regel gut nebeneinander aus, obwohl sie voneinander lediglich durch eine einzelne Schicht von Epithelzellen und etwas Schleim getrennt werden. Dazu tragen auch zahlreiche regulatorische Mechanismen im Darmimmunsystem bei. Kommt es zu einer Störung im Wechselwirken von Mikroorganismen, der Ernährung und dem Immunsystem können in der Folge Entzündungen oder Allergien im Magen-Darm-Trakt entstehen.
Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit entzündlichen und allergischen Erkrankungen im Verdauungstrakt, welche durch ein gestörtes Wechselwirken zwischen Mikroorganismen (Darm-Mikrobiota), Ernährung und dem Darmimmunsystem entstehen. Wir interessieren uns besonders für die Mechanismen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und bei der eosinophilen Ösophagitis.

Morbus Crohn (MC) gehört zur Gruppe der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und kann eine Entzündung im gesamten Magen-Darm-Trakt verursachen. Phasen mit Krankheitsaktivität wechseln sich mit Phasen von Krankheitsruhe (Remission) ab. Weltweit wird seit mehreren Jahrzehnten eine Zunahme von Patienten mit CED beobachtet, die durch genetische Risikofaktoren alleine nicht erklärt werden kann. Bei der weltweit starken Zunahme liegt es nahe, dass Umwelteinflüsse eine wesentliche Rolle spielen, und bei einer Entzündung im Darm liegt es wiederrum nahe, dass die Ernährung ein modulierender Faktor sein kann.
Bei der Therapie des MC macht man sich die entzündungshemmende Wirkung bestimmter Ernährungsformen zu Nutzen. Anfang der 70er Jahre entdeckte man die Wirkung der exklusiven Ernährungstherapie (EET), welche inzwischen die Therapie der ersten Wahl zur Remissionsinduktion bei Kindern und Jugendlichen mit MC darstellt. Bei der EET werden die Patienten für 8 Wochen ausschließlich mit einer vollbilanzierten Formelnahrung ernährt. Dies führt zu einem äußerst effektiven und schnellen Rückgang der Entzündungsparameter und zur Abheilung der Darmschleimhaut. Zusätzlich gleicht die EET einen möglichen Mangel an Nährstoffen aus, verbessert das Längenwachstum und hat kaum Nebenwirkungen. Die EET mit einer Formelnahrung stellt jedoch keine Dauertherapie dar und eine wiederholte Durchführung einer EET belastet die jungen Patienten. Interessanterweise führt eine EET auch zu raschen Veränderungen der Darm-Mikrobiota. Welche Rolle diese Veränderungen im Ökosystem des Darms spielen, ist leider nicht bekannt. Mit unserer Arbeit wollen wir die mikrobiellen Veränderungen und ihre Rolle für den Erfolg der EET bei unseren Patienten verstehen.
Weblink: SFB1371


Annecarin Brückner (BSc, MPH)
Study manager
✉ Annecarin.Brueckner@med.uni-muenchen.de
☎ 089-4400-57931
Room: G1.10

Kolja Siebert (MSc)
Doctoral Researcher (PhD track)
✉ Kolja.Siebert@med.uni-muenchen.de
☎ 089-4400-57776
Room: K0.21

Thu Giang Le Thi (MSc, MPH)
Study manager
✉ Thu_Giang.Le_Thi@med.uni-muenchen.de
☎ 089-4400-57854
Room: G1.10

Mehr Informationen werden in Kürze folgen.
Mehr Informationen werden in Kürze folgen.
Schwerd Lab / Translationale Gastroenterologie in der Pädiatrie
Kinderklinik und Kinderpoliklinik
im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Ludwig Maximilians Universität München
Lindwurmstr. 4
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